Weltfrauentag: Frauen prägen ITK-Branche
Frauenpower befeuert Technologie. Eine Liste zeigt auf, dass es bereits 53 weibliche CEOs in der Technologiebranche gibt. Dazu gehören beispielsweise Safra Catz bei Oracle sowie die mittlerweile abgetretenen Ginny Rometty bei IBM und Meg Whitman bei HP.
In Deutschland ist die Liste noch länger, vor allem bei den Geschäftsführerinnen der Tochtergesellschaften amerikanischer Unternehmen. Zu nennen sind hier unter anderem Simone Frömming (TechData, T-Systems. VMware. Microsoft), Martina Köderitz (IBM), Doris Albiez (Dell) und Annette Maier (VMware), Sabine Bendiek (Dell, EMC, Microsoft) und Marianne Janik (Microsoft) ((Bild)).
Eine aktuelle Aufsteigerin ist Janina zur Mühlen. Sie arbeitet als Senior Channel Marketing Managerin bei Mimecast, einem der führenden Anbieter für Daten- und E-Mail Security. Sie ist eine von wenigen Frauen, die sich in einer noch sehr männnerdominierten Arbeitswelt behauptet. Eine Karriere im Bereich Cybersecurity hatte zur Mühlen nicht angestrebt: „Ehrlicherweise hat sich das einfach so ergeben. Ich bin definitiv kein Techie! Selbst wenn man bislang keine Berührungspunkte zu neuen Technologien hatte, so bietet dieses Feld fast unbegrenzte Möglichkeiten. Ich bin mir sicher, dass jede Frau darin Facetten ausfindig machen kann, die ihr zusagen. Insbesondere im Bereich Cybersecurity passiert jeden Tag so viel in der Welt, was ich wahnsinnig spannend finde. Man muss sich täglich neuen Herausforderungen und Veränderungen stellen – Cybersecurity ist sehr schnelllebig, da auch die Cyberkriminellen nicht ‚in der Nase bohren‘ und schlafen. Selbsterklärend, dass jede Frau in diesem zukunftsweisenden Umfeld viel lernen kann – auch wenn sie kein Nerd ist.“
Janina zur Mühlen studierte nach dem Wirtschaftsabitur zunächst an der Fachhochschule in Bremen, wo sie erfolgreich zur Diplom-Betriebswirtin ausgebildet wurde. Während dieser Zeit hat sie ein Semester an der University of Westminster in London absolviert.
Ihre erste berufliche Station war eine Schwergut-Reederei im Norden Deutschlands – also ein völlig anderes Segment. Der nächste Schritt war dann der Einstieg in die IT – bei ATOSS, einem Software Hersteller im Bereich Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung in München. Diese Entwicklung wurde durch ihren persönlichen Wunsch nach München– dem Tech-Hub in Deutschland – zu ziehen, begünstigt. Von dort aus hat sich ihr Weg in die Cybersecurity geebnet: 2015 wechselte sie zu dem IT-Security Hersteller ESET. Seit 2019 arbeitet sie schließlich als Senior Channel Marketing Managerin für Zentraleuropa bei Mimecast.
Eine aktuelle Herausforderung stelle die Corona-Pandemie dar: „Neue Impulse durch Gespräche auf dem Flur, an der Kaffeemaschine im Büro mit Kollegen, auf Veranstaltungen oder Zufallsbegegnungen auf Geschäftsreisen bleiben aus. Besonders im Homeoffice. Aber durch die Digitalisierung stehen uns glücklicherweise viele Ressourcen und Möglichkeiten zur Verfügung. Diese versuche ich in meinen beruflichen Alltag zu integrieren, zu kompensieren und mir so Anreize zu schaffen, um meine Interessen weiter zu verfolgen. Zudem hat mich in dieser Zeit ein viermonatiges Coaching sehr gut unterstützt: Ein Programm, das mein Arbeitgeber Mimecast aufgesetzt hat, um seine Mitarbeiter in der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Ich fand es wahnsinnig interessant innerhalb der 1:1 Sessions mit meiner Coachin mehr über mich selbst zu erfahren, mich und mein Handeln zu hinterfragen, Dinge anders wahrzunehmen und mit positiven Denkansätzen Persönlichkeitsmuster zu durchbrechen, beziehungsweise positiv zu beeinflussen.“
Als Frau in einer „Männerdomäne“ sagt sie außerdem: „Gewiss ist es eine Challenge sich in einer noch sehr männerdominierten Arbeitswelt zu behaupten. Dies birgt aber selbstverständlich auch Vorteile und ich arbeite sehr gerne mit meinen Kollegen zusammen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sich eine ausgewogene Diversität in Teams positiv auf den Workflow auswirkt, mehr Kreativität sowie den Austausch und das Miteinander fördert.“