Das „Elektroschrottgesetz schränkt den Handel ein“ beschwerte sich der Deutsche IT-Verband Bitkom bereits im Namen des IT-Handels, und auch in anderen europäischen Ländern sieht es kaum anders aus.
Dass es besser geht, zeigt der Erfolg zahlreicher „Re-Commerce“-Start-ups. Einen Schritt weiter geht nun der japanische Mitsubishi-Konzern: er nimmt alte Elektronikgeräte auch anderer Hersteller an und lässt diese in seine Rohstoffe zerlegen. Diese werden dann wieder aufbereitet.
Genauer gesagt: Mitsubishi Materials will 2017 ein Recyclingzentrum für Elektroschrott aus ganz Europa in den Niederlanden eröffnen. Es entsteht in der Hafenstadt Moerdijk nahe Rotterdam, um den Weitertransport per Schiff zu vereinfachen.
Den Neubau veranschlagt das japanische Unternehmen mit 30,8 Millionen Euro. Als Partner ist das ebenfalls japanische Unternehmen Hanwa involviert, das etwa mit Altmetall und -batterien handelt. Der besondere Ansatz besteht darin, dass die Anlage Elektronikschrott aus ganz Europa akzeptieren wird – und jede Art von Elektronik, nicht nur bestimmte Gerätetypen oder Produkte bestimmter Hersteller.
Elektronikschrott oder im englischen Sprachraum „E-Waste“ beinhaltet weggeworfene Elektronikprodukte wie Computer und Notebooks, Fernseher oder Mobiltelefone. Er enthält typischerweise giftige Substanzen wie Cadmium, Blei und Quecksilber, aber auch wertvolle wie Kupfer, Silber, Gold, Platin und Palladium. Beim Recycling ist es folglich die Schwierigkeit, wertvolle Stoffe für die Wiederverwendung zu isolieren und giftige ordnungsgemäß zu entsorgen. Das ist zeitintensiv und teuer.
Der Prozess von Mitsubishi Materials sieht vor, Proben von Elektronikschrott in Japan zu analysieren, wo das Unternehmen seinen Stammsitz hat. Während die Materialien in Europa gesammelt und recycelt werden, gehen sie anschließend für die Weiterverwendung wiederum nach Japan.
Laut Lenny Koh, Direktor des Advanced Resource Efficiency Centre der englischen Universität Sheffield, fallen im Jahr zwischen 30 und 50 Millionen Tonnen Elektronikschrott an. Die jährliche Wachstumsrate gibt sie mit drei bis fünf Prozent an. Zwar würden einige Produkte zwar ökologisch verträglicher hergestellt, Recycling aber müsse den Verzicht auf seltene oder giftige Stoffe ergänzen. Bei einigen wertvollen Materialien sei es erstaunlich leicht, weshalb es durchaus auch wirtschaftliche Anreize gebe, sagte sie ZDNet.com.
Der Wert sei aber nicht der einzige Anreiz: Investoren und Kunden forderten zunehmend Verantwortung für den kompletten Produtklebenszyklus, nicht nur die Herstellung, sagt Koh. Die meisten Programme seien aber leider Einschränkungen entworfen. So hat IBM in den USA ein Recyclingprogramm, in dessen Rahmen es nur IBM-Produkte wiederverwertet.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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