Intel geht die nächste Runde seiner internationalen Stellenkürzungen an. Diesmal sollen nicht die lokalen Niederlassungen entscheiden, sondern alles aus der Intel-Zentrale in den USA gesteuert werden, will Register-Autor Chris Williams von Intel-Mitarbeitern erfahren haben.
Und Top-Kunden wie Lenovo und Acer erhielten demnach die Nachricht, bitte direkt mit der Zentrale zu verhandeln statt mit den lokalen Statthaltern – deren Marktingabteilungen sollen nämlich radikal ausgedünnt werden. Oder in Worten von Williams und in Anlehnung an das kolumbianische Drogenkartell: „Deal directly with the Cali mothership“.
Klar ist, dass bei Ausführung des schon im April angekündigten Abbaus von 12.000 Stellen weltweit zuerst das Marketing dran ist, wie in vielen Unternehmen, die ihre Produktion lieber vorziehen – denn ohne Produkt erst recht keine Verkaufe. Die in den letzten Jahren rückgängigen PC-Verkäufe machen auch das Geschäft mit ihren Bestandteilen wie Chips zum dahinschwindenden Metier.
Innerhalb des Marketings müssten zuerst diejenigen gehen, die den Verkauf von Produktlinien fördern sollen, die eigentlich ohnehin schon nicht mehr in Produkt-Roadmaps auftauchen. Bestes Beispiel sind die Atom-CPUs.
Die Transformation des Chipriesen, so ein Intel-Sprecher gegenüber der britischen Website, ist vor allem darauf ausgerichtet, das Geschäft vom schwindenden Desktop-Markt wegzudrehen: „To support our transformation, we are restructuring our sales organization to drive tighter alignment with Intel’s business units and fuel our growth engines. Customers can expect to see more specialized technical support, faster decision making, and streamlined processes with a strong focus on enabling a consistent and personalized customer experience“, heißt es hier in politisch aufgeräumter Sprache.
Welche der Angestellten und wo sie zuerst ihren Job verlieren, bleibt noch streng geheim. Die ersten Mitarbeiter im britischen Channel-Marketing sollen aber schon entsprechende Hinweise erhalten haben.
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