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NetScout-Marketingchef finanziert neuen Werner-Herzog-Film

Mit viel zu vielen Worten erklärt Netscout-CMO Jim McNiel, wieviele Gefahren in der Technik unserer vernetzten Welt liegen. Die Wortmasse kommt nicht daher, weil US-amerikanische Marketingleute das eben so machen, sondern weil die Verbindungen, Geräte und Art der Netze inzwischen so vielfältig sind, dass auch die Bedrohungen immer zahlreicher sind.

Abgesehen davon, dass der Film bildend und unterhaltsam ist, kann er von Händlern auch gut als Argumentenlieferant genutzt werden, um Netscouts Sicherheits- und Delivery-Assurance-Produkte überzeugend zu verkaufen. Die Software von McNiels Arbeitgeber soll all die verschiedenen Arten von Netzwerkverbindungen und deren zuverlässiges Weiterlaufen schützen,. Und so will er die Menscheit informieren, was für Gefahren darin lauern – und wie man sich am besten davor schützt.

Das erste Stück Internet-Hardware war robustes Militär-Equipment (Bild: Netscout).

Wer könnte dazu besser geeignet sein als Kultfilmemacher Werner Herzog, der bereits mit Filmen wie „Bis ans Ende der Welt“ bewiesen hat, dass sich Technik gut in intellektuelle Stoffe einbinden lässt? McNiel bekam erst drei Absagen, bis er Herzog endlich begeistern konnte – und nicht nur Geld einbrachte und die Struktur des Films erarbeitete, sondern auch viele Kontakte vermittelte. So konnte Herzog zur ARPA („Advanced Research Projects Agency“) fahren, die in Zeiten des kalten Krieges ihr erstes Stück Internet-Hard- und Software entwickelt hatte – und zu einigen anderen wichtigen Technikstationen und -persönlichkeiten, die für die Entwicklung der jetzigen vernetzten Welt wichtig sind. Dazu zählen etwa die Gründer von Tesla und die von Paypal.

So nähert sich der Kultfilmer IT-Ikonen aus Cloud-, Elektronik-Auto- oder Bezahldienste-Welt aus ganz anderer Sicht als die Hightech- und Wirtschaftsmedien. Der Grundgedanke ist die Frage „Sind wir noch zu retten?“ oder, wie es McNiel in gutem Englisch passender ausdrückt „Are we cable heads awash with digital sea?“

“Die Mönche haben aufgehört zu meditieren. Sie scheinen alle zu tweeten” (Auszug aus “Lo and Behold”. Bild: Netscout).

Der 90-Minuten-Film wurde zuerst auf dem Sundance-Filmfestival gezeigt, am 19. August kommt er in die US-Kinos und in Apples kostenpflichtigen Streaming-Dienst (eine Vorschau steht schon dort). Wann der Streifen in Deutschland zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.

Englischsprachige Trailer und Regisseurs-Interviews sind bereits mehrere im Internet zu sehen, etwa auf Werner Herogs eigener Website.

Den Trailer, der auch technische Details vorwegnimmt, hat McNiel in die Internet Movie Database (IMDB) eingestellt.

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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