Avnet hatte seine Quartalsergebnisse für das dritte Quartal des Fiskaljahres 2016 bekanntgegeben und erkannte in dem Zahlenwerk einen Einbruch der Gewinne und Umsätze. Fast sieben Prozent weniger Einnahmen waren da zu sehen, was bei einem Volumen von 6,17 Milliarden Dollar nicht gerade ein Pappenstiel ist.
Und auch beim operativen Ergebnis ging es nicht unbedingt positiv voran: Mit 181 Millionen Dollar liegt es sogar elf Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Unternehmensführung reagiert und ordnet nun ein radikale Verjüngungskur an. Die soll am Ende rund 25 Millionen Dollar Kosten pro Jahr sparen.
Immerhin hat das Nettoergebnis mit 123,5 Millionen eine Steigerung vom 1,6 Prozent vorlegen können. Das hilft nicht viel, denn die VAD-Tochter Technology Solutions bröckelte sogar um 13 Prozent Umsatzvolumen. Im EMEA-Raum lief es nicht viel besser als im weltweiten Geschäft.
Der Avnet-Konzern hatte sich schon mehrfach neuen Marktbedingungen anpassen müssen: 1921 als Radiozubehörvertrieb gestartet, in den 50ern und 60ern als Elektronikzulieferer für die Rüstungsindustrie aktiv, ab den 70er-Jahren als Vertrieb für Unterhaltungselektronik erfolgeich und in den 80ern auf Computer und Embedded-Computing-Systeme sowie in Folge das gesamte IT-Geschäft eingestiegen, wird nun ein neuer „Themen-Dreher“ erwartet – oder zumindest eine Vertiefung in vertikale Marktsegmente.
CEO Rick Hamada sieht das Unternehmen in Wachstumsbereichen, wie Hyper Converged Infrastructure und mit einer neuen Plattform im Cloud-Business gut positioniert. Gelitten haben vor allem traditionelle IT-Systeme wie Storage und Server – auf die einbrechende Nachfrage hatte das riesige Unternehmen nicht schnell genug reagieren können.
Bis Ende 2016 sollen Stellen gestrichen und personelle Umsetzungen auch im Management vorgenommen werden. Inwieweit Avnet Technology Solutions in Deutschland von den Restrukturierungen betroffen ist, ist noch nicht bekannt. Aktuell ist der Distributor hierzulande mit dem Wachstumssektor „Predictive Flash Storage“ aktiv und schnürt Einstiegspakete für „proaktive Hybrid Flash-Lösungen zur Datacenter-Optimierung mit Nimble Storage und Brocade“, gab er heute bekannt.
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