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Bitkom: Der deutsche ITK-Markt wächst wieder stärker

Bitkom erwartet, dass der ITK-Markt in Deutschland dieses Jahr die 160-Milliarden-Marke knackt und Unternehmen in dem Bereich 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Die Umsätze sollen um 1,7 Prozent verglichen zum Vorjahr auf 160,2 Milliarden Euro anwachsen. „Treiber des erfreulichen Wachstums ist das Softwaregeschäft, das um mehr als sechs Prozent zulegen kann. Die Softwarehäuser profitieren davon, dass derzeit die gesamte Wirtschaft auf digitale Geschäftsmodelle umstellt“, sagt Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.

Der deutschen IT-Branche geht es, insgesamt gesehen, prächtig (Quelle: Bitkom)

„Mit 1,022 Millionen Beschäftigten festigt die Bitkom-Branche ihre Position als zweitgrößter industrieller Arbeitgeber, nur knapp hinter dem Maschinenbau, aber deutlich vor anderen Leitbranchen wie der Automobilindustrie oder der chemischen Industrie“, meint Dirks.Letztes Jahr entstanden 23.000 neue ITK-Jobs, dieses Jahr sollen noch einmal 20.000 dazukommen.

Die Informationstechnologie wird der Prognose zufolge 2016 um ganze 3,0 Prozent auf 83,5 Milliarden Euro zulegen. Dabei gewinnt der Softwarebereich mit einem Plus von 6,2 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro am stärksten. Das Geschäft mit IT-Dienstleistungen, zu dem auch das Projektgeschäft und die IT-Beratung gehören, wächst um 2,7 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. Die Umsätze mit IT-Hardware steigen leicht um 0,8 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Vor allem Systemhäuser, Coud-, Software- und Service-Anbieter profitieren von den gegenwärtigen Techniktrends.

Der Telekommunikationsbereich aber soll nur minimal um 0,2 Prozent auf 67,0 Milliarden Euro wachsen. „Am stärksten wachsen in diesem Segment die Umsätze mit Infrastruktursystemen, die um 2,9 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro steigen“, prophezeit der Verband. An dieser Stelle spiegelten sich die Milliarden-Investitionen der Netzbetreiber in den Breitbandausbau wider.

Das Geschäft mit TK-Endgeräten dagegen soll um 0,2 Prozent auf 11,0 Milliarden Euro sinken, orakelt der Bitkom: „Der Umsatz mit Smartphones wächst nach dem Rekordjahr 2015 erneut um 0,7 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Die Umsätze mit Festnetz- und Mobildiensten bleiben nach Jahren des Umsatzrückgangs 2016 voraussichtlich stabil bei 49,3 Milliarden Euro“, formuliert Dirks.

Auch bei der Unterhaltungselektronik wird der Bitkom-Prognose zufolge der langjährige Abwärtstrend gestoppt. Die Umsätze steigen demnach auch dank der Sport-Großereignisse Fußball-Europameisterschaft und Olympia leicht um 0,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro.

Den größten Umsatzanteil am IT-Markt haben die Services (Quelle: Bitkom).

All den Jammermeldungen zu internationalen ITK-Trends von Gartner und IDC zum Trotz frohlocken die Deutschen: „Im vergangenen Jahr ist der ITK-Markt deutlich stärker gewachsen als erwartet. Statt um 1,9 Prozent sind die Umsätze 2015 um 2,8 Prozent gewachsen, auf 157,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für diesen deutlichen Anstieg war ein regelrechter Smartphone-Boom in der zweiten Jahreshälfte. Der Umsatz mit den Geräten hat um 22,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro zugelegt – und damit fast dreimal so stark wie erwartet.“

Der Verband fordert entschiedenere Maßnahmen zur Modernisierung des Bildungssystems, denn die 43.000 offenen und nur schwer zu besetzenden Stellen für IT-Experten erfordern derzeit Zuwanderung von Spezialisten. „Wir müssen in der Schule die Grundlage für die künftige Aus- und Weiterbildung schaffen“, erklärt Dirks. Nur wenn sich die Menschen während ihres gesamten Berufslebens weiterqualifizieren könnten, seien sie in der Lage, die Veränderungen durch die Digitalisierung zu verstehen und vor allem mitzugestalten. Bitkom fordert dazu die Einführung eines Pflichtfachs Informatik sowie von der ersten Grundschulklasse an Englisch-Unterricht. Dirks: „Englisch ist die Weltsprache der digitalen Wirtschaft. Nach der Grundschule sollten alle Kinder flüssig Englisch sprechen können.“

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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