Ein Tool von Microsoft, das seit Anfang Juli schon bereitsteht, kann unerwünschte Updates für Windows 10 verstecken und blockieren. Es liegt offiziell bisher allerdings nur für die Insider Preview vor. Laut Tests von ZDNet funktioniert es aber auch mit der als RTM eingestuften Build 10240. Damit lassen sich neben Sicherheitspatches auch Treiber-Uupdates von Drittanbietern blockieren.
Im zugehörigen Knowledge-Base-Artikel wird allerdings sein Einsatz für die Insider Preview von Microsofts kommendem Betriebssystem beschrieben. Da es auch mit der aktuellen Build 10240 funktioniert, der der RTM-Version entsprechen soll, vermutet ZDNet-Blogger Ed Bott nun, dass es sich auch mit der für Mittwoch angekündigten Final von Windows 10 nutzen lässt.
Mit Windows 10 verändert Microsoft die Regeln für die Verteilung von Updates. Nutzer der Home-Version können die Versorgung mit Aktualisierungen nicht abwählen und nicht einmal zeitlich verzögern. Letzteres gesteht der Softwarekonzern zumindest Käufern der Pro-Version zu. Erst mit Windows 10 Enterprise ist im geschäftlichen Einsatz die optionale Nutzung einer langfristigen Version mit gleichbleibenden Features über mehrere Jahre hinweg möglich.
Allerdings kommt es immer wieder vor, dass einzelne Updates einigen Nutzern Probleme bereiten. Bisher zog Microsoft aber nicht jeden fehlerhaften Patch auch automatisch zurück – betroffene Anwender konnten die Installation dann aber auf ihrem System blockieren. Das ist aber unter Windows 10 eben nicht möglich.
Ein weitere mögliche Fehlerquelle sind Treiber-Updates von Hardwareherstellern, die Microsoft ebenfalls über Windows Update anbietet und deren automatische Installation ebenfalls nicht verhindert werden kann. “Gabe Aul, kannst Du mir einen Gefallen tun?”, schrieb beispielsweise der Nutzer Chris123NT am Freitag in einem Tweet. “Sag dem Windows-Update-Team, es soll uns nicht mehr Nvidias kaputten Treiber aufzwingen, 354.54 ist fürchterlich.”
Der optionale Patch KB3073930 erlaubt es Nutzern, Updates für Windows inklusive Sicherheits-Fixes und Treiber zu verstecken, damit sie nicht installiert werden. Das Tool dient aber auch der Verwaltung der blockierten Patches, um sie zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise nach der Freigabe einer Korrektur, doch noch automatisch einzuspielen.
Microsoft will mit der neuen Update-Politik sicherstellen, dass Nutzer stets mit einem aktuellen System arbeiten. Der Update-Zwang setzt allerdings voraus, dass die Aktualisierungen fehlerfrei sind. Diesem Anspruch war der Softwarekonzern vor allem im zweiten Halbjahr 2014 nicht gerecht geworden. Zwischen August und Dezember vergangenen Jahres zog er unter anderem Updates für Windows, OneDrive for Business, Lync Server und Exchange Server zurück.
Bott weist in seinem Blogbeitrag zudem darauf hin, dass unter Windows 10 die Systemwiederherstellung ab Werk deaktiviert ist. Somit erstellt das OS vor der Installation von Updates keinen Systemwiederherstellungspunkt, der das Zurücksetzen des Betriebssystems auf einen funktionierenden Stand erlaubt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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