Aktuelle Zahlen über Investments aus dem Ausland in China zeigen: US-Firmen geben weniger aus als im Vorjahr und auch Japans Aufträge stagnieren – sie alle haben Angst vor den steigenden Lohnkosten im asiatischen Wirtschaftswunderland. Für Europäer sind die Chinesen immer noch billiger als die eigenen Arbeitskräfte, und so meldet die Volksrepublik durch Aufträge aus Europa immer noch eine Gesamtsteigerung von 8,3 Prozent bei den eingehenden Investitionen im ersten Quartal 2015.
Vicky Chou von der Digitimes in Taiwan hat die chinesischen Berichte ins Englische übersetzt und Wirtschaftsmeldungen vieler anderer asiatischen Medien in den Bericht einbezogen. Laut einem Bericht von Nikkei Asian Review etwa sind die japanischen Investitionen in China im ersten Halbjahr 2015 auf 2 Milliarden Dollar gesunken, die der USA auf nur 1,1 Milliarden, während das kleine Europa es in der ersten Hälfte 2015 schon auf 4,1 Milliarden brächte.
Worin die Chinesen aber besonders gut sind, ist ihre Zukunftsplanung – und davor haben die Taiwaner wiederum Angst. Die journalistischen Kollegen Aaron Lee und Steve Shen klagen darüber, dass bei den Aufträgen für Internet of Things und Wearables Taiwan deshalb verliert, weil der weltweite Marktführer bei der Notebbok-Produktion (über 90 Prozent) seine Herstellung auf die Massenproduktion hin optimiert hat und kleinere Aufträge wie die für die noch neuen Techniken schlichtweg in dieser Art nicht herzustellen sind. Die meisten Orders dafür hätten sich daher kleinere flexible IT-Unternehmen aus Shenzen gesichert (der zum Handelszentrum Hongkong nächstliegende Stadt auf dem chinesischen Festland).
Die Start-ups, die solche Produkte entwickeln, gäben ihre Aufträge eben lieber an die kleinen flexiblen Firmen in China, weil Unternehmen in Taiwan die individuellen Small-Scale-Aufträge nicht annehmen.
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