Microsoft hat das “Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows” aktualisiert. Darin verspricht das Unternehmen zehn Jahre Support für sein kommendes Betriebssystem Windows 10. Bisher lag lediglich eine Aussage von Windows-Chef Terry Myerson vor, wonach Microsoft Windows 10 während der “unterstützten Lebenszeit eines Geräts” kostenlos auf dem neuesten Stand halten will.
Windows 10 erhält, wie seine Vorgänger auch, 5 Jahre grundlegenden Support und danach weitere fünf Jahre erweiterten Support. Bis 13. Oktober 2020 verspricht Microsoft also Sicherheitsupdates und nicht sicherheitsrelevante Updates. Kunden können zudem “Änderungen an Produktentwurf oder –features” anfordern. Nach Ablauf dieser Frist erhalten Nutzer ohne Zuzahlung bis zum 14. Oktober 2025 lediglich Sicherheitsupdates. Nicht sicherheitsrelevante Updates gibt es nur noch für zahlende Kunden – Änderungen am Produkt nimmt Microsoft gar nicht mehr vor.
In einer Fußnote erläutert Microsoft, was es unter der “unterstützten Lebenszeit eines Geräts versteht”. “Updates sind kumulativ, wobei jedes Update auf allen vorausgegangenen Updates aufbaut. Ein Gerät muss das jüngste Update installieren, um weiter unterstützt zu werden. Updates können neue Funktionen, Fixes (sicherheitsrelevant und nicht sicherheitsrelevant) oder eine Kombination aus beidem enthalten. Nicht alle Funktionen eines Updates stehen für alle Geräte zur Verfügung.”
Weitere Einschränkungen beim Bezug von Patches können sich laut Microsoft aus fehlenden Treibern oder inkompatibler Hardware ergeben. Auch der Ablauf des Supports durch den Hersteller eines Geräts kann dazu führen, dass es keine Updates mehr von Microsoft erhält. Schließlich weist Microsoft vor allem bei mobilen Geräten darauf hin, dass Updates unter Umständen auch regional unterschiedlich beziehungsweise in Abhängigkeit vom Mobilfunkanbieter verteilt werden können.
Wie ZDNet-Blogger Ed Bott anmerkt, können derzeit allerdings auch Geräte, die ein Original Equipment Manufacturer nicht mehr offiziell unterstützt, problemlos auf Windows 10 aktualisiert werden. Auch fehlende Treiber- und Firmwareupdates führten wahrscheinlich nicht dazu, dass Geräte keine Windows-Patches mehr installieren können.
Ungeklärt ist allerdings, wie Microsoft damit umgeht, dass Windows 10 im Gegensatz zu früheren OS-Versionen keinen direkten Nachfolger erhalten soll. Zuletzt hatten Nutzer die Möglichkeit, alle zwei bis drei Jahre auf eine neue OS-Version mit zehnjährigem Support umzusteigen. Bott vermutet, dass Microsoft in zwei bis drei Jahren ein bestimmtes Windows-10-Release nutzt, um den 10-Jahres-Zeitraum zu verlängern. “Das ist aber reine Spekulation und wir müssen auf die tatsächliche Antwort warten”, schreibt Bott.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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