Citrix hat stabile Umsätze vorzuweisen. Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2015 legte der Umsatz um 1,4 Prozent auf 760 Millionen Dollar zu. Der Nettogewinn schrumpfte allerdings stark auf 28 Millionen Dollar (Vorjahr 55 Millionen Dollar). Insgesamt wandelt sich das Geschäft vom Lizenzverkauf hin zu as a Service-Modellen.
Peter Goldbrunner, Country Manager Deutschland bei Citrix, ist optimistisch. „Wir sind dabei, den digitalen Arbeitsplatz neu zu gestalten. Wir spüren eine neue Relevanz im Markt.“ Große Hoffnungen setzt Goldbrunner auf die Citrix Workplace Services, die demnächst auf den Markt kommen werden. Diese erlauben es, private und public Cloud effektiv zu verbinden.
Für die Reseller sieht Goldbrunner damit eine neue Aufgabe: „Der Channel entwirft das Design und baut die Infrastruktur.“ Dies eröffne die Chance für mehr Beratungsgeschäft der Partner. Um dieses Geschäftsfeld zu unterstützen, hat Citrix das Konzept der Spezialisierungen ins Partnermodell eingeführt und ermuntert die Reseller, diesen Weg mitzugehen. „Das Feedback der Reseller, die in Spezialisierungen eingestiegen sind, ist sehr gut.“ Allerdings sind in Deutschland noch relativ wenige Partner eingestiegen und Citrix will für eine größere Verbreitung sorgen. Beratungsaffinität ist dabei besonders gefragt. Goldbrunner versichert aber auch, dass Händler, die am alten dreistufigen Partnermodell festhalten wollen, dies gerne tun können.
Neue Möglichkeiten ergeben sich für Citrix durch die Partnerschaft mit Google. Chromebooks nehmen dabei zunehmend die Rolle von Thin Clients ein. Citrix und Google stellen virtuelle Anwendungen und Desktops auf Chrome-Geräten sowie Enterprise Mobility Management (EMM) für Android-Smartphones und –Tablets bereit. XenMobile von Citrix unterstützt „Android for Work“.
Die Geschäftschance für den digitalen Arbeitsplatz ist vorhanden und laut Goldbrunner gibt es wenige Widerstände bei mittelständischen Kunden. „Wer Anwendern die Möglichkeiten aufgezeigt, der wird ins Geschäft kommen.“ Citrix punktet dabei mit Kontrolle, Sicherheit und Management.
Aber in dieselben Bereiche stößt auch VMware vor und es gibt einen verstärkten Konkurrenzkampf. Goldbrunner ist davor nicht bange: „Wir müssen uns durchsetzen und das gelingt uns auch.“
Einige Händler sehen die Position von Citrix kritischer. Achim Heisler, Geschäftsführer des Systemhauses A-H-S, befürchtet: „Citrix läuft in eine Falle und wird von Microsoft und VMware aus den Rechenzentren verdrängt.“ Ebenso warnt Sinisa Sokolic, Chief Technology Officer von RISConsulting: „Kunden denken vermehrt darüber nach, ob der Einsatz von Citrix und der damit einhergehende Preis für Lizenzen sich rechnet. VMware ist durch seine Historie und die hohe Anzahl an Hypervisor-Implementierungen in fast jedem großen Unternehmen vertreten. Das macht es für VMware einfach, sein Produktportfolio zu platzieren und durch Rabatte attraktiv und aggressiv in den Markt zu gehen. Aktuell gibt es noch immer diverse Unterschiede in den Produktfeatures der einzelnen Hersteller und Citrix ist immer noch Marktführer.“
Dagegen hält Robert Krick , Geschäftsführer Systemhaus Krick. „Unsere Kunden erkundigen sich im Vorfeld nach der richtigen Lösung und entscheiden sich dann für Citrix.“ Auch Markus Sindhoff Business Development Manager für CSP und Microsoft SPLA beim Distributor ADN sieht großes Potenzial für Citrix: „Wir haben im vergangenen Jahr über 200 Händler zu Managed Service Providern auf der Citrix/Microsoft Plattform weiterentwickelt. Wir sehen ein riesiges Interesse bei den Resellern, ins Service Provider Geschäft einzusteigen. Allein im ersten Quartal hatten wir bisher 600 Anmeldungen für unsere zielgerichteten Webinare.“
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