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Der Desktop in der Post-PC-Ära

Es folgt die Einschätzung von Wolfgang Schwab, Manager Advisor & Program Manager Efficient Infrastructure bei der Experton Group: Immer wieder liest man in der Presse, aber auch in Anbieterpublikationen, von der Post-PC-Ära, also dem Zeitalter, in dem der PC und das Notebook ausgedient haben. Nicht wenige Artikel beschwören dieses Zeitalter in die Gegenwart.
Aus Sicht der Experton Group wird dieses Zeitalter noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Das liegt im Wesentlichen an den folgenden Punkten:
• Zwar sollen Mitarbeiter, die reisen, auch effizient arbeiten können und mithin mit entsprechenden Hardware- und Softwarelösungen ausgestattet werden, jedoch sind diese mobilen Lösungen in der Regel eine Zusatzausstattung zu herkömmlichen Desktops bzw. Notebooks.
• Gleichzeitig gibt es aber eine ganze Reihe von Mitarbeitern, und bei genauerer Betrachtung ist dies in den meisten Fällen die deutliche Mehrheit, die an einem festen Arbeitsplatz arbeiten. Für diese Mitarbeiter stellt ein Thin-Client, Desktop oder bei einer gewissen Mobilität im Gebäude (z.B. häufige Meetings), ein Notebook die optimale Ausstattung dar.
• Der Arbeitsplatz der Zukunft ist in den meisten Unternehmen noch eine Illusion. Zwar sprechen viele CEOs von Work-Life-Balance, der Suche nach den besten Talenten für das Unternehmen, neuen Arbeits(-platz) -Modellen usw. Umgesetzt wird allerdings erstaunlich wenig, wenn man von wenigen Leuchtturmprojekten absieht. Ohne diese Änderungen macht aber auch eine Änderung in der IT-Ausstattung der Mitarbeiter nur sehr selektiv Sinn.
Entsprechend müssen sich IT-Abteilungen auf eine noch länger anhaltende Koexistenz zwischen klassischem PC, Thin-Client und modernen mobilen Lösungen einstellen.
Das bedeutet, dass es wichtig ist, möglichst integrierte Management-Lösungen zu nutzen, die sowohl das effiziente Management von PC-Landschaften, als auch den Einsatz von Thin-Clients und natürlich von mobilen Lösungen ermöglichen. Alternativ ist ein Best-of-Breed-Ansatz möglich, den viele Unternehmen heute noch bevorzugen. Das bedeutet aber, dass die IT-Mitarbeiter mit unterschiedlichen Werkzeugen arbeiten müssen, was in der Regel zu höheren Kosten (Training, Lizenzen, ggf. Anzahl Mitarbeiter) führt.
Insbesondere Unternehmen, die den Arbeitsplatz der Zukunft nicht unmittelbar in ihrer kurzfristigen Planung haben, müssen überlegen, welcher Ansatz in ihrem konkreten Fall zielführend ist und ob ein Managed Service oder ein komplettes Outsourcing des Arbeitsplatzes möglich und vielleicht noch zielführender ist.

Dr. Jakob Jung

15 Jahre Erfahrung in der Channel Berichterstattung. Seit Oktober 2010 tätig für ChannelBiz. Vorherige Stationen CRN, Informationweek und Heise Resale sowie ZDNet (USA).

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