Es folgt die Einschätzung von Jürgen Jakob, Geschäftsführer des Value Added Distributors Jakobsoftware: Die “E-Mail made in Germany” wird Realität. Ab April 2014 übertragen zahlreiche Anbieter von E-Mail-Diensten aus dem De-Mail-Verbund, etwa t-online, GMX, Freenet oder Web.de, die durch sie versandten E-Mails nur noch verschlüsselt. Das ist prinzipiell ein richtiger Schritt, um die Sicherheit und Privatsphäre ihrer Nutzer zu erhöhen.
Jedoch ist die auf den meisten Rechnern installierte Antivirensoftware nicht darauf ausgelegt: Viele dieser Programme können in ihrer derzeitigen Form schlichtweg keine verschlüsselten E-Mails prüfen. Das öffnet Hackern Tür und Tor. Denn genauso wie die Anbieter der E-Mail-Services arbeiten auch sie intensiv an neuen Coups. Anwender müssen also schnellstmöglich sicherstellen, dass ihre Antiviren-Software mit verschlüsselten E-Mails umgehen kann und sich gegebenenfalls auf die Suche nach einem neuen Anbieter machen. Damit die Sicherheit stimmt, müssen alle Endgeräte die E-Mails verschlüsselt übertragen. Sonst bleibt eine riesengroße Sicherheitslücke.
Im Falle des Anbieters AVG sind die Kunden bereits gut gerüstet. Denn auch verschlüsselte E-Mail-Verbindungen lassen sich auf Viren überprüfen. Nutzer von Outlook brauchen nichts zu beachten, da der Anbieter ein entsprechendes Plug-in vorhält. Bei den weiteren E-Mail-Programmen, etwa Thunderbird, ist eine Nachkonfiguration erforderlich. Darauf basierend baut AVG die verschlüsselte Verbindung auf, kann so die E-Mails untersuchen, und reicht sie anschließend auf dem lokalen Rechner an das E-Mail-Programm durch.
Anwender sollten dazu den im AVG-Setup bereits enthaltenen AVG Personal E-Mail-Scanner installieren und als sogenannten Proxy einrichten. Das ist für Nutzer ebenso einfach wie die Idee, die dahinter steckt: Der AVG-Schutz holt die E-Mails via verschlüsselter Verbindung beim E-Mail-Provider ab oder liefert sie dorthin. Das auf dem Rechner installierte E-Mail-Programm sowie der ebenfalls lokale AVG-Schutz treten dabei innerhalb des Rechners unverschlüsselt in Kontakt.
Der Ansatz der De-Mail ist gut gemeint. Nur greift er nicht weit genug. Eine wirklich hoch sichere Kommunikation ist nur möglich, wenn alle Sicherheitsfacetten berücksichtigt werden. Gerade Antiviren-Software leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit digitaler Daten. Daher verwundert es, dass dieses Thema bislang von den Beteiligten des De-Mail-Verbundes nicht in den Vordergrund gestellt wird. Denn nur mit einem ganzheitlichen, stets aktuellen Sicherheitskonzept bleiben Nutzer den Online-Kriminellen die erforderliche Nasenlänge voraus!
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