Um ein Fünftel auf 1,5 Milliarden Dollar ist das Marktvolumen des Outsourcing Marktes in EMEA im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies berichtet der 1Q13 EMEA ISG Outsourcing Index, der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragswert (Annual Contract Value; ACV) von mindestens vier Millionen Euro erfasst. Insgesamt wurden in EMEA 105 Verträge abgeschlossen. Das sind 15 Prozent weniger im Jahresvergleich und 17 Prozent weniger in der Quartalsfolge.
Eine wesentliche Ursache für die schwachen Aktivitäten in diesem Markt war das starke Absinken des ACV – in der Quartalsfolge um 50 Prozent – für neue Outsourcing-Verträge. Das lag sowohl an einer geringeren Zahl abgeschlossener Verträge als auch am geringeren durchschnittlichen Vertragswert. Erstmals seit über einem Jahr ging etwa die Hälfte des gesamten ACV in dieser Region auf das Konto von Restrukturierungen, d.h. Verträgen, die erneuert, umstrukturiert oder neu verhandelt wurden. Der ACV für Restrukturierungen stieg in der Quartalsfolge und auch im Jahresvergleich an.
„Nach dem relativ soliden Ergebnis des Vorjahres befindet sich der europäische Outsourcing-Markt noch immer im Wandel“, kommentiert John Keppel, President, ISG North Europe die Ergebnisse. „Während diese Zahlen oberflächlich betrachtet Anlass zur Sorge geben, deutet unsere Analyse der Vertragsvorbereitungen auf eine steigende Tendenz in der zweiten Jahreshälfte.“
Für Deutschland, den zweitgrößten Markt in Europa, erfasste der Index einen ACV von nur 220 Millionen Euro, was erheblich unterhalb des Durchschnittsergebnisses für erste Quartale innerhalb der vergangenen fünf Jahre liegt und einem Rückgang um 48 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2012 entspricht. „Wir sehen das Ergebnis des 1. Quartals für den deutschen Markt nicht als einen anhaltenden Trend. Unsere Erwartung für 2013 liegt auf einem vergleichbaren Marktniveau wie in 2012,“ so Bernd Schäfer, Partner und Managing Director für ISG Zentral Europa.
In Europa sank der ACV sowohl für IT-Outsourcing (ITO) als auch für Business Process Outsourcing (BPO) im ersten Quartal deutlich ab. Der ACV für ITO fiel auf 1,1 Milliarden Euro, was einem zweiten extremen Rückgang in der Quartalsfolge entspricht. Im BPO gab es keinen großen Vertrag, der das Ergebnis in die Höhe getrieben hätte. Hier fiel der ACV ebenfalls steil auf 390 Millionen Euro ab. Allerdings waren hier mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Verträgen (im Verhältnis zum Durchschnitt erster Quartale innerhalb der vergangenen fünf Jahre) weiterhin rege Aktivitäten zu verzeichnen.
„Auch wenn die enttäuschenden ITO-Ergebnisse kein rein europäisches Phänomen darstellen, repräsentiert die Gesamtzahl von 66 Verträgen, die in EMEA vergeben wurden, eine extrem schwache Outsourcing-Aktivität auf diesem Sektor“, so Keppel. Der ACV im Bereich BPO war ebenfalls gedämpft, allerdings waren hier die Vertragsaktivitäten sehr lebhaft.“
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