Es folgt die Einschätzung von Michael Jores, Regional Director Central Europe bei SUSE: Seit einiger Zeit gibt es in deutschen Rechenzentren den Trend zum Replatforming, also dem Schritt weg von proprietären Unix-Systemen hin zu x86-Technologien. Grund dafür sind der zunehmende Kostendruck in IT-Abteilungen verbunden mit der Forderung, die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen – diese beide Aspekte stehen bei deutschsprachigen CIOs laut der Studie IT-Trends 2013 von Capgemini ohnehin ganz oben auf der To-Do-Liste. x86-Strukturen helfen diesen Anforderungen gerecht zu werden, da sie Unternehmen aus der Abhängigkeit bestimmter Lieferanten befreien.
In Unternehmen, die vor einer derartigen Plattformumstrukturierung stehen, gibt es meist zwei Dinge, die die Verantwortlichen beschäftigen: Wie sieht es aus mit den Kosten? Und wie mit der Leistung? Nun, um die Performance-Seite muss sich niemand Sorgen machen. Die Entwicklung der x86 Hardware schreitet so schnell voran, dass heute der Leistungsbedarf auch größter Unternehmen problemlos gedeckt werden kann. Bleibt also der Blick auf die Kostenstruktur – der so manchem IT-Verantwortlichem die Augen öffnet. Das Preisleistungs-Verhältnis von Unix-Systemen verglichen mit konkurrierenden Systemen ist nämlich offen gesagt ziemlich miserabel. Insbesondere der Vergleich mit Linux-basierten Systemen lässt da keinerlei Illusionen zu. So hat die Robert Frances Group schon 2005 festgestellt, dass das Unix-basierte Solaris bei Java Business Applications doppelt so teuer ist wie Linux. Diese Schere hat sich in den letzten Jahren nicht geschlossen, sondern geht – im Gegenteil – immer weiter auf.
Realtech hat im letzten Herbst mit einer Studie zum Thema Unix und Linux im für den deutschsprachigen Raum besonders wichtigen SAP-Umfeld die Kostenthese bestätigt. Hier belegen x86 64 Bit Systeme alle Top 10 Plätze bezogen auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Erst auf Platz 13 kommt ein Unix-basiertes IBM Power System – dieses ist dann gleich doppelt so teuer wie die Systeme an der Spitze. Oracle und HP sind mit ihren Unix Systemen noch weiter abgeschlagen – sie sind um den Faktor 10 bis 100 teurer.
Auf das Thema SAP ist in diesem Zusammenhang deshalb ein besonderes Augenmerk zu werfen, weil SAP zum einen die Kernanwendung vieler deutscher Rechenzentren ist und zum anderen mit SAP HANA ein Produkt forciert, das für Unternehmen von strategischer Bedeutung ist. SAP HANA ist eine Datenbank-Appliance, die mit Hilfe der In-Memory-Technologie eine erheblich bessere Performance in der Auswertung der verschiedenen eingesetzten SAP-Systeme gegenüber herkömmlichen Systemen liefert. Und mit erheblich besser meine ich: um den Faktor 10.000 besser. Was hat das mit Unix vs. Linux zu tun? SAP HANA wurde auf einem Linux-System – nämlich SUSE Linux Enterprise Server – entwickelt. SUSE Linux ist heute exklusive Plattform für alle SAP HANA Systeme. Will ein Unternehmen also den Weg weiter mit SAP beschreiten, wird es weder um SAP HANA noch um SUSE Linux herumkommen.
SAP hat mit seinem SAP Application Performance Standard (SAPS) ein Benchmark entwickelt, der plattformunabhängig Aufschluss über die Leistungsfähigkeit einer SAP-Installation gibt. Realtech hat in der erwähnten Studie einen Blick auf die Kosten pro SAPS per anno geworfen und rausgefunden, dass einer ihrer Kunden 80 Prozent der Kosten einsparen konnte bei gleichzeitiger Verdreifachung der Performance. Wir können das nur bestätigen: Unser Kunde Wacker Chemie hat Einsparungen im hohen sechsstelligen Euro-Bereich durch den Umstieg realisieren können. Deutsche IT-Abteilungen werden sich den Verzicht auf derart hohe Einsparungen auf Kosten von Unix nicht mehr lange leisten können.
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