Categories: News

Lastschriftverfahren beim Online-Shopping vor dem Aus

Bezahlen mit Lastschrift ist künftig bei Online-Käufen nur noch schwierig möglich. Darauf weist der Hightech-Verband BITKOM hin. Grund ist, dass bei einem Einkauf im Internet künftig eine schriftliche Einwilligung des Kunden für die Abbuchung vom eigenen Konto erforderlich ist. Stichtag für die Umsetzung der entsprechenden SEPA-Verordnung ist der 1. Februar 2014. Der BITKOM setzt sich deshalb zusammen mit neun weiteren Wirtschaftsverbänden in einer gemeinsamen Stellungnahme dafür ein, die Internet-Lastschrift in ihrer bisherigen Form vorerst zu erhalten. Zunächst sollte die Frist für die Einführung eines neuen Verfahrens um zwei Jahre auf Februar 2016 verschoben werden. Zudem wird die Kreditwirtschaft aufgefordert, bis dahin technisch sichere Internet-Lastschriften unter SEPA-Bedingungen zu ermöglichen. „Beim Einkaufen im Internet eine schriftliche Einwilligung für ein Zahlverfahren zu verlangen, bedeutet praktisch ihr Aus“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Das Lastschriftverfahren sei eine unkomplizierte Zahlungsmethode, die entscheidend zum Erfolg des E-Commerce in Deutschland beigetragen hat.

Mit der Schaffung eines einheitlichen europäischen Zahlungsraums (Single Euro Payments Area – SEPA) soll der Zahlungsverkehr innerhalb der Euro-Zone vereinheitlicht werden. In diesem Rahmen soll auch ein neues Lastschriftverfahren eingeführt werden. Neben einer schriftlichen Einwilligung für den Bankeinzug können die Kreditinstitute laut SEPA-Verordnung auf freiwilliger Basis eine elektronische Einverständniserklärung akzeptieren. Das lehnt die Kreditwirtschaft aber bislang ab und trägt damit dazu bei, das Lastschriftverfahren als Zahlungsmethode vom Markt zu drängen. „Mit den dem E-Postbrief, De-Mail oder dem neuen Personalausweis existieren innovative Verfahren, die den Auftraggeber eindeutig identifizieren und authentifizieren“, sagte Kempf. Den Einsatz dieser Technologien sollten die Kreditinstitute bei der Umsetzung der Internet-Lastschrift auf den Weg bringen.

Nach einer aktuellen repräsentativen BITKOM-Umfrage nutzen 46 Prozent aller Online-Einkäufer das Lastschriftverfahren bei Bestellungen im Internet. Damit liegt das Lastschriftverfahren an dritter Stelle der am meisten genutzten Zahlungsmethoden hinter der Rechnung mit 58 Prozent und Online-Bezahldienstleistern wie Paypal mit 52 Prozent.

Dr. Jakob Jung

15 Jahre Erfahrung in der Channel Berichterstattung. Seit Oktober 2010 tätig für ChannelBiz. Vorherige Stationen CRN, Informationweek und Heise Resale sowie ZDNet (USA).

Recent Posts

5 Autotypen im Überblick – Worauf man achten sollte und wie man sie finanziert

Die Entscheidung für den richtigen Autotyp gleicht der Wahl eines treuen Begleiters im Alltag. Ob…

3 Monate ago

Online-Shopping und mehr: Wie Bewertungsportale Vertrauen schaffen

Bewertungsportale spielen für viele Konsumenten eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung. Sie bieten Einblicke in…

5 Monate ago

CIAM: Der Schlüssel zu digitalem Vertrauen und Umsatzsteigerung für Reseller

Mit fortschrittlichen Customer Identity und Access Management (CIAM) Lösungen definiert Nevis Security neue Standards in…

8 Monate ago

Highend E-Commerce-Projekte realisieren: Worauf es hinsichtlich der Konzeption ankommt

Im digitalen Zeitalter ist der Online-Handel zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige geworden.

8 Monate ago

Partner-geführt ist besser als Partner-mit

Partnerschaften sind am effektivsten (und angenehmsten), wenn sie auf einer Grundlage von gegenseitigem Respekt und…

2 Jahre ago

Sinequa wird adesso-Technologiepartner im Bereich Enterprise Search

adesso baut derzeit mit Hilfe des führenden Enterprise-Search-Anbieters Sinequa ein neues Competence Center für Enterprise…

2 Jahre ago