Apple schmeißt Bitdefender raus

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Apple hat schon seit langem ein gespaltenes Verhältnis zur Sicherheit. Eine Zusammenarbeit mit den Herstellern von Anti-Viren-Software ist kaum vorhanden. Jüngstes Opfer ist Bitdefender. Vor einigen Wochen stellte Bitdefender seine neue App „Clueful“ vor. Das kleine Sicherheitsprogramm für das iPhone wurde entwickelt, um andere Apps auf deren Vertrauenswürdigkeit zu prüfen. Viele Sicherheitsexperten und Szene-Blogger begrüßten diese Idee. Nun allerdings hat Apple die Freigabe für die Verfügbarkeit der App im App Store wieder zurückgezogen. User, die „Clueful“ bereits erworben haben, können das Programm aber weiterhin nutzen.

Apple informierte die Bitdefender-Verantwortlichen jüngst über die entzogene Erlaubnis, das Produkt im App Sore zu vertreiben. Die Gründe werden laut den Antivirusexperten derzeit geprüft. Die App hat die Aufgabe, Besitzern eines iPhones mehr Einsicht in ihre heruntergeladenen Applikationen zu ermöglichen. Sie zeigt an, welche Fähigkeiten und Zugriffsrechte andere Anwendungen besitzen, beispielsweise ob der Aufenthaltsort getrackt, Telefonbuchkontakte ausgelesen oder Log-In-Daten gespeichert werden etc. Sie sollte Nutzer für den vorsichtigen Umgang mit anderen Apps sensibilisieren.

In einer „Clueful“-Analyse von mehr als 60.000 iOS-Apps fand das Bitdefender-Team unter anderem heraus, dass:

– 42,5 % der Apps persönliche Daten des Nutzers nicht verschlüsseln, auch wenn diese über ein öffentliches Wi-Fi gesendet werden,

– 41,4 % den aktuellen Aufenthaltsort des iPhone-Besitzers nachverfolgen,

– eine von fünf Apps auf das Adressbuch des Users zugreifen kann und diese Daten teilweise auch unverschlüsselt in die Cloud senden kann

„Die meisten App-Entwickler nutzen persönliche Daten des Nutzers für legitime Analysezwecke – einige aber auch nicht“, erklärt Catalin Cosoi, Chief Security Researcher bei Bitdefender. „Mit ‚Clueful‘ wollten wir iPhone-Besitzer dabei unterstützen, eventuelle Gefahren auszumachen. Wir werden nun zeitnah analysieren, warum wir ‚Clueful‘ nicht mehr über den App Store vertreiben dürfen. Anschließend optimieren wir die App so, dass sie den Ansprüchen von Apple zur erneuten Verfügbarkeit über den Store gerecht wird.“

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