Rimini Street will Channel in Deutschland aufbauen

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Rimini Street bietet das, womit SAP und Oracle den Löwenanteil ihres Umsatzes generieren, nämlich Support. Als Drittanbieter bricht er damit in die ureigenen Gefilde der ERP-Riesen ein. Das wird naturgemäß von diesen nicht gern gesehen. Deshalb hat Oracle in den USA gegen Rimini Street einen Prozess angestrengt und wirft dem Dienstleister »korrupte Geschäftspraktiken« vor. Rimini Street kopiere das Geschäftsmodell der gescheiterten SAP-Tochter Tomorrow Now, so Oracle. Nun war Seth Ravin, CEO von Rimini Street, in der Tat einer der Gründer von Tomorrow Now und hat die Firma an SAP verkauft. Vor dem Richterspruch ist ihm aber nicht bange, denn sein Unternehmen sei in einer völlig anderen politischen Situation als Tomorrow Now. Die Legalität von Support durch Drittanbieter sei unbestritten, bei dem Rechtsstreit mit Oracle gehe es nur um einige Geschäftsprozesse: »Das Urteil fällt wahrscheinlich im Juni 2012, also in einem Jahr. Mit dem Rückenwind einer Entscheidung für uns, die den Markt aufbricht, haben wir für die zweite Jahreshälfte 2012 unseren Börsengang geplant.« Die Kunden hätten intern bereits die rechtliche Situation geprüft und die juristische Auseinandersetzung tue der Nachfrage keinen Abbruch. Rimini Street verspricht, den Support für SAP- und Oracle-Kunden für die Hälfte des Preises zu leisten, den die beiden großen Hersteller verlangen. »Im Falle von SAP ersparen wir dem Kunden zusätzlich noch erhebliche Arbeitsleistungen. So beläuft sich dann der Kostenvorteil über zehn Jahre auf bis zu 90 Prozent,« betont Ravin. Rimini Street versichert, bei einem Support-Call sei gewährleistet, dass binnen dreieinhalb Minuten ein Techniker zurückrufe. Die Support-Qualität sei insgesamt besser, als bei SAP und Oracle selbst.
Einige Kunden hat Rimini Street mit diesen Argumenten bereits überzeugt, wie Siemens, die Deutsche Post oder die Allianz Versicherung.  Im Einzelnen bietet Rimini Street Unterstützung für SAP sowie die Oracle Produktreihen Siebel, PeopleSoft, JD Edwards und seit kurzem auch für die E-Business Suite. Ravin kann sich gut vorstellen, in Zukunft auch Unterstützung für Produkte jenseits von ERP anzubieten.
Nun soll ein Channel in EMEA aufgebaut werden und einige Fachhändler und Beratungshäuser hat Rimini Street bereits gefunden. Darunter befinden sich auch zwei Unternehmen aus Deutschland: POSCIMUR und Softline Group. Die neuen Partner sollen Rimini Street dabei unterstützen, die große Nachfrage zu bedienen und die regionale Präsenz des Unternehmens auszubauen.

Kurt Fessel, Executive Partner von POSCIMUR, kommentiert: “Die POSCIMUR GmbH als herstellerunabhängiges Beratungshaus im ITK-Sektor legt sehr großen Weg auf maßgeschneiderte Konzepte, die die Bedürfnisse der Kunden präzise abdecken. Aufgrund einer monopolistisch geprägten Marktstruktur in einigen Bereichen, insbesondere im Bereich Unternehmenssoftware, sehen sich viele Kunde in einem Abhängigenverhältnis vom jeweiligen Herstellerunternehmen, mit den Konsequenzen, dass Verträge für Softwarelösungen häufig „oversized“ sind – und damit zu teuer in Relation zum gebotenen Mehrwert.  Rimini Street kann aus Sicht der POSCIMUR GmbH hier einen entscheidenden Vorteil bringen. Die Möglichkeit, alternative Wartungskonzepte in Betracht zu ziehen, führt zu mehr Auswahlmöglichkeiten für Kunden und damit zu mehr Unabhängigkeit und Flexibilität.”

Aktuell zählt Rimini Street über 400 Kunden, darunter zwölf Global 100- und 39 Fortune 500-Unternehmen. Der Dienstleister beschäftigt zurzeit 180 Mitarbeiter, davon drei in Deutschland in Büros in Frankfurt und München.
Von potenziellen neuen Resellern fordert Ravin als wichtigstes eine gute Reputation und nachweisliche Kundenerfolge im SAP- und Oracle-Umfeld. Außerdem sollten sie hart im Nehmen sein, denn Oracle und SAP würden sich bestimmt nicht kampflos ergeben, sondern mit Klauen und Zähnen ihre wichtigste Pfründe verteidigen. Ravin sieht den Aufbau eines Partnerkanals als große Herausforderung an. Es komme darauf an, eine enge Zusammenarbeit mit den Händlern aufzubauen, sie zu nähren und zu trainieren. Die zweite große und schwere Aufgabe sei es, engagierte Mitarbeiter zu finden, die sich der Idee des 24-Stunden-Supports verschreiben.

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