Cloud fördert Paradigmenwechsel
In vielen Unternehmen gibt es bei der Einführung von Cloud-Lösungen einen regelrechten Kulturschock. Dirk Schiller, Leader Cloud Solutions beim IT-Dienstleister Computacenter, berichtet: »Das Bezahlmodell der Cloud, also flexible Preise je nach Bedarf, passt nicht zum Budgetdenken deutscher Unternehmen.« Auch werde das Cloud-Thema oft rein technisch angegangen, die Unternehmensprozesse und die Bedürfnisse der Mitarbeiter vernachlässigt. Das liegt auch an den IT-Herstellern, die zu kurz springen und den Fokus nur auf die Technik, Sicherheit und Compliance legen. Cloud Computing erfordert eine grundlegende kulturelle Veränderung von IT-Organisationen. Servicedenken und Kundenorientierung verwischen die Grenzen traditioneller Abteilungen für Netze, Client-Server und Storage. Organisationsstrukturen und Prozesse müssen Cloud-fähig gemacht werden und bei den Mitarbeitern gilt es, Vertrauen für die neue IT-Welt zu schaffen.
Schiller setzt darauf, diesen Change-Prozess in jeder Phase durch Kommunikation zu begleiten und durch im Umfang begrenzte Cloud-Projekte die Akzeptanz im Unternehmen zu fördern. Ein dreistufiges Programm soll Schritt für Schritt angegangen werden. Im ersten Schritt wird die Technologie einzeln abstrahiert und die Funktionen nach außen sichtbar gemacht. Im zweiten Schritt geht es um Automation: Das funktioniere aber nur, wenn vorher gekapselte Strukturen in Form von funktionalen Blöcken sowie strukturierten und vereinheitlichten Betriebsabläufen geschaffen wurden. Im finalen Schritt geht es an die eigentliche Cloudifizierung, den Schalter umlegen und Services dynamisch bereitstellen.
Computacenter setzt auf Reifegradmodelle und einen Blue Print, die er erlaubt, die jeweils notwendigen Schritte zu identifizieren, eine Roadmap zu entwerfen und diese umzusetzen. Prinzipiell ist Schiller optimistisch für die Einführung der Cloud: Die Technik sei reif und die Menschen seien es auch. Alles sei eine Frage des richtigen Zugangs und der Anpassung an die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Kunden.