Die Produktvielfalt von IBM Tivoli ist auf den ersten Blick einschüchternd und viele Lösungen sind auf Großkunden zugeschnitten. Aber tatsächlich spielen Partner eine immer größere Rolle bei den Management-Lösungen von Big Blue. Oliver Grell, Business Unit Executive bei IBM, berichtet: »In kleinen und mittleren Unternehmen ist unsere Storage-Lösung Tivoli Storage Manager (TSM) gesetzt und dort Standard. Unsere neue Lizenz nach Terabytes wurde positiv vom Markt aufgenommen«. Auch über die Akquisition von Micromuse sind zahlreiche neue Fachhändler zum Tivoli-Ökosystem hinzugekommen, die mit großer Expertise in ihrem Segment glänzen, wie Grell bestätigt.
IBM Tivoli hat in den letzten Jahren 20 Zukäufe getätigt: »Jetzt ist unser Portfolio komplettiert, während die Marktbegleiter nur in einigen Unterbereichen agieren«, meint Grell. Da zuletzt im Jahr 2007 ein größerer Zukauf getätigt wurde, gibt es jetzt eine hohe Integration, die Produkte sind zusammengeführt: »Damit haben wir die Nase vorn, unsere Marktbegleiter haben dagegen Probleme mit der Integration von gekauften Technologien«, behauptet Grell. Generell heißt das große Thema bei Tivoli Industrialisierung der IT in Richtung einer Smarter Business Infrastructure. Die Optimierung in Prozessen ist dabei die Zielsetzung, die IT Infrastructure Library (ITIL) als Service-Management-Standard ein Mittel zum Zweck. »Integrated Service Management mit Service und Hardware führt zu einer allumfassenden Smarter Business Infrastructure«, betont Grell.
Tivoli ist breit aufgestellt und bietet Automation mit Monitoring, Netzwerk-Managment, Storage und Backup mit TSM, im Bereich Security ein großes Portfolio sowie Enterprise Asset Management (EAM). Gerade letzteres ist im Moment ein hochinteressantes Thema für den Fachhandel. Immer mehr Unternehmen erlauben es ihren Mitarbeitern, ihre selbst gekauften Geräte bei der Arbeit zu benutzen. Diese bedeutet aber auch Kopfschmerzen in Punkto Management, die mit den EAM-Produkten von Tivoli leicht behoben werden können. »Wir agieren bei EAM im KMU-Umfeld mit Partnern. Ein großes Projekt ist schon in sechs Wochen auszuführen, es winkt leichte Administration und schnelle Umsetzung«, erklärt Grell. Tivoli baut derzeit in Deutschland einen Vertrieb für EAM auf. Vor allem bei IBM-Kunden, die bereits Provisionierung gekauft haben, registriert Grell Interesse an EAM.
Darüber hinaus arbeitet Tivoli zunehmend daran, analytischen Mechanismen, die über die Akquisitionen von Cognos, SPSS und ILOG erworben wurden, die Produkte einzubauen: »Die Kunden finden die erweiterten Reporting-Möglichkeiten spannend, wollen aber selbst die Kontrolle über Schwellenwerte« erklärt Grell.
In Sachen Sicherheit wollen die Kunden ein Gesamtangebot. Die neuen Appliances und SW für Intrusion Prevention kriegen u.a. den berüchtigten Stuxnet-Virus in den Griff, indem sie ihn an der Unternehmensgrenze abfangen.
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