Windows 7: Nicht unbedingt die größte Innovation des Jahres, aber definitiv auf der Top-10 Liste der IT-Abteilungen und vielleicht das letzte Client-Betriebssystem der alten Art, wie wir sie kennen. Zweifellos ist Windows 7 in den nächsten Jahren für alle Microsoft-Kunden das Client-Betriebssystem der Wahl. Anfang 2010 geht es um Pläne und Tests, gegen Ende des Jahres und nach dem ersten Wartungs-Update werden dann Migrationen in Angriff genommen. 2011 ist dann das Jahr der Migration. Kleinere Unternehmen können die Migration vielleicht schon 2010 über die Bühne bringen, doch alle größeren Firmen und Organisationen brauchen dazu bestimmt noch das Jahr 2011 oder sogar noch länger. 2012 werden Migrationen dann abgeschlossen und »Aufräumarbeiten« bewältigt. Danach sollten neben Windows 7 keine anderen Windows-Betriebssysteme mehr im Einsatz sein.
Virtualisierung: Viele Unternehmen haben damit bereits Erfahrungen gesammelt, insbesondere im Bereich Server-Virtualisierung. Die Herausforderung besteht darin, so viele Server wie möglich zu virtualisieren und die Storage- und Client-Virtualisierung in Angriff zu nehmen. Damit werden die meisten Organisationen bis weit in 2012 hinein beschäftigt sein. Dies ist zudem ein großer Schritt Richtung Cloud Computing. So manche Firma versteckt sich allerdings hinter einem einzigen, sehr kleinen Servervirtualisierungsprojekt und meint, sie hat ihre »IT-Infrastruktur virtualisiert«.
Cloud Computing: Die »Wolke« wird oft als großer Hype betrachtet; dennoch wird Cloud Computing die nächsten zehn Jahre in allen IT-Bereichen starke Auswirkungen haben. Das Potenzial und die Konsequenzen des Cloud Computings müssen entsprechend untersucht und das Thema muss in den IT-Strategieplan aufgenommen werden; es gilt, Bereiche für Pilotprojekte und den selektiven Einsatz in den Jahren 2010 und 2011 zu identifizieren. Neu in den Markt eintretende Firmen und die so genannten Early Adopters werden den anderen dabei wohl einen Schritt voraus sein und Cloud-Angebote schon vor 2012 als wichtigen Teil ihrer IT-Infrastruktur und -Strategie mit einbeziehen.
Enterprise 2.0: Alle Welt redet über Web 2.0 und soziale Netze, aber nur wenige Firmen haben deren Potenzial analysiert und Pilotprojekte initiiert. Zunächst einmal muss man verstehen, wie sich diese Technologien auswirken. In einem nächsten Schritt kann man sich dann anschauen, was die Konkurrenz bzw. die Marktführer in dieser Hinsicht unternehmen, potenzielle Einsatzbereiche identifizieren, sich die Unterstützung der Geschäftsseite sichern und ein Pilotprojekt starten.
BI/ EPM: Business Intelligence ist in fast allen Firmen ein heißes Thema, aber nur wenige haben es geschafft, eine unternehmensweite, kohärente BI-Strategie aufzusetzen und diese zu einem echten Enterprise Performance Management Konzept auszubauen, welches eine durchgängige Sicht ermöglicht und Prozess- und Datenintegrationsprobleme schnell erkennen lässt.
BPM / Branchenkenntnisse: Die höchsten Effizienzgewinne lassen sich mit Änderungen an den horizontalen Geschäftsprozessen realisieren. Self-Service Lösungen und Prozessautomatisierung sind wichtige Trends, setzen aber das entsprechende IT- und Business-Wissen voraus; außerdem sind Führungsqualitäten gefordert, um den Widerstand der Anwender gegen die Veränderungen zu adressieren. Die Vorreiter unter den IT-Abteilungen bauen Branchenkenntnisse auf; das wird zum Mainstream und ist Voraussetzung dafür, dass die zunehmende Kommodifizierung der IT-Infrastruktur auch wirklich einen entsprechenden Mehrwert bringt.
Identitätsmanagement: Im Zuge von Cloud Computing, Enterprise 2.0 und Abertausenden von Self-Service Angeboten wird IAM (Identity & Access Management) zu einer unabdingbaren Notwendigkeit. Ohne IAM ist es meistens nicht möglich, Services zuverlässig bereitzustellen. In einer komplett vernetzten, digitalen, globalisierten Welt wird IAM zum Enabler der Informationsgesellschaft. Das Thema der Identität in der Informationsgesellschaft hat viele Facetten und betrifft auch Themen wie die Gesetzgebung, Technologie und Informationssysteme, aber auch andere soziale, politische und Managementthemen.
ERP / CRM Updates: In vielen Unternehmen werden über 70 Prozent des IT-Budgets für den Betrieb des ERP-Systems ausgegeben, das oft schon veraltet ist. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit Verbesserungen, der Nutzung, Prozessänderungen und der Integration sind schon groß genug; doch ohne eine Modernisierung und einen stärker modulbasierten Ansatz sind diese ERP-Installationen dazu verdammt, zur Altlast aus den Jahrzehnten der großen monolithischen Applikationspakete zu werden.
.Net, Websphere, SOA: Services – kommen sie nun von SaaS-Angeboten, einem Outsourcer, Web Services oder der Definition einer serviceorientierten Architektur – sind die Zukunft, daran gibt es gar keinen Zweifel. Unternehmen müssen das Thema in den Griff bekommen, und das erfordert eine Überprüfung des Architekturansatzes und der Applikationsarchitektur sowie der Auswirkungen und der Integration in die IT-Strategie. Nachdem stabile und zuverlässige Lösungen aufgebaut worden sind, müssen CIOs nun ihr Hauptaugenmerk auf die Organisation einer agilen, effizienten und servicegetriebenen Bereitstellung richten.
Konsumerisierung: IT aus dem Konsumentenumfeld wird sich in allen Unternehmen bemerkbar machen und hat erheblichen Einfluss darauf, wie die Unternehmenslösungen der Zukunft aussehen werden. Preisgünstigere Konsumgüter-Technologien bieten große Chancen, allerdings müssen CIOs einen pragmatischen Ansatz finden, mit dem sie die sich bietenden Vorteile nutzen, aber auch die damit verbundenen Risiken managen können.
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