Categories: Strategie

Sicherheitslücke in VoIP-Telefonen von Snom

Bereits im vergangenen Jahr kursierten Meldungen über eine Schwachstelle in den VoIP-Telefonen des Herstellers Snom. Hierbei handelte es sich um Cross-Site Request Forgery, die es Angreifern erlaubt, Adressbucheinträge und Anrufprotokolle zu ändern sowie Gespräche abzuhören. Der Hersteller reagierte mit Maßnahmen, um den Schutz der Produkte zu optimieren.

Cross-Site Request Forgery ermöglicht es dem Angreifer, unberechtigt Daten in einer Webanwendung zu verändern und Vollzugriff auf das Endgerät zu erhalten. Somit wird unter anderem das Abhören der Gespräche ermöglicht. Snom hatte zur Verhinderung der Attacke empfohlen, einen Benutzernamen und Passwort für das Webinterface zu definieren. Compass hat jedoch herausgefunden, dass die Authentisierung nicht korrekt implementiert war. Durch einfache Manipulation des http-Requests wird sie vollständig ausgehebelt. Der Angreifer kann somit ohne Kenntnisse bezüglich des Passwortes auf das Webinterface des Telefons zugreifen und dieses vollständig kontrollieren.

Walter Sprenger, Geschäftsführer der Compass Security AG in der Schweiz, hat die Schwachstelle entdeckt und erklärt dazu: »Durch die Verwundbarkeit dieses Voice over IP-Telefons ist eine Lawful Interception für Dummies möglich.« Das bedeutet, dass der gesamte Netzwerk-Verkehr erfasst und Gespräche abgehört werden können. Der Zugriff auf sensible Adressbuchdaten wird ebenso ermöglicht wie das Anrufen kostenpflichtiger Dienste. Darüber hinaus können der SIP-Benutzername und das Passwort sowie alle Konfigurationen des Telefons eingesehen und verändert werden. Angreifer erhalten außerdem die Möglichkeit, Gespräche zu einem anderen VoIP-Server umzuleiten und eine stille Raumüberwachung durch Aktivieren des Mikrofons durchzuführen.

Compass hat alle Erkenntnisse umgehend an den Hersteller weitergeleitet, dem die Sicherheitslücke bereits bekannt war. Sie war jedoch noch nicht in allen Firmware-Main-Versionen behoben und den Kunden nicht gemeldet. Snom konnte die Schwachstelle im letzten Update fixen und somit das Problem beheben. Es wird empfohlen, mindestens die Firmware-Versionen 6.5.20, 7.1.39, 7.3.14 oder höher zu installieren.

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rbeuth

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