Die Last mit der Softwarelizenzierung: Idee zu einer Lösung

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Die IT-Experten der im schwäbischen Ludwigsburg beheimateten Listec GmbH wollen sich erklärtermaßen der massiven Schwierigkeiten annehmen, die Unternehmen mit der Softwarelizenzierung haben. »Aufgrund unserer Beobachtungen bei Projekten in der Praxis gehen wir davon aus, dass die Quote der richtig lizenzierten Betriebe in Deutschland nicht einmal bei 50 Prozent liegt«, meint Listec-Geschäftsführer Jens Orhanovic. Als Hauptproblem identifiziert Listec die komplizierten und ständig wechselnden Lizenzierungsmodelle. »Was heute richtig ist, kann morgen schon wieder falsch sein«, so Orhanovic. Selbst die Hersteller müssten Spezialisten beschäftigen, um in Lizenzierungsfragen einigermaßen sattelfest zu sein. Richtig tief im Schlamassel steckt aber der Kunde, der die Software einsetzt, denn grundsätzlich muss er sich um die korrekte Lizenzierung kümmern. »Reseller und Berater kann er nicht in die Haftung nehmen, wenn etwas schief läuft. Neunzig Prozent der Unternehmen haben in Deutschland einen Vertrag direkt mit dem Hersteller.«

Viele Betriebe können sich keinen Spezialisten leisten, der sich rund um die Uhr nur um die Verwaltung der Lizenzen kümmert, die häufigen Änderungen einpflegt und permanent die Systemlandschaft auf Richtigkeit überprüft. Folge ist die Falschlizenzierung. Eher sicherheitsorientierte Unternehmen neigen zur Überlizenzierung. »Eine üble Kostenfalle«, kommentiert Orhanovic, der darauf verweist, dass »erfahrungsgemäß rund ein Drittel der installierten Programme gar nicht benötigt werden und die Beschaffung und Pflege von Softwarelizenzen je nach Branche und Anzahl der Mitarbeiter mittlerweile zwischen 25 und 45 Prozent der gesamten IT-Kosten ausmachen.«

Umgekehrt wird – meist unter Berufung auf das begrenzte Budget – auch die Unterlizenzierung in Kauf genommen. »Reichlich blauäugig wird davon ausgegangen, dass das ohnehin niemand merkt oder sich später auf die dauernde Änderung der Lizenzbestimmungen herausgeredet werden kann«, moniert Orhanovic. Das böse Erwachen kommt bei der Compliance-Prüfung, wenn die Unterlizenzierung festgestellt wird. Lizenzen müssen dann zum Listenpreis erworben werden – oft noch bis zu zwei Jahre im Nachhinein. Außerdem haften Geschäftsführer und Vorstände persönlich wegen des Verstoßes gegen das Urheberrechtsgesetz. Weigert sich das Unternehmen, eine Nachlizenzierung vorzunehmen, drohen Geldstrafen oder sogar bis zu drei Jahre Haft.

Die Lösung der genannten Probleme liegt nach Angaben der Listec in einem neuen OEM-Lizenzmodell. OEM ermöglicht einem Lösungsanbieter, seinen Kunden Dienstleistungen oder Lösungen zusammen mit dem Nutzungsrecht der Basissoftware als Gesamtpaket anzubieten. »Das heißt nichts anderes, als dass die Lizenzen für die Herstellersoftware bereits integriert sind«, konkretisiert Orhanovic. In dem Modell ist der Lösungsanbieter aufgrund des Vertrages mit dem Endkunden auch für die Lizenzierung verantwortlich, er haftet zudem gegenüber dem Hersteller. Außerdem wird der Lösungsanbieter schon aus eigenem Interesse penibel darauf achten, dass der Kunde Lizenzen exakt nach Bedarf erhält. Einerseits soll das Budget nicht durch Softwarelizenzen eines Drittherstellers unnötig strapaziert und andererseits auch nicht die Gefahr der Haftung bei Unterlizenzierung riskiert werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der Kostenersparnis, da das Gesamtpaket zu einem Fixpreis verkauft wird und größere Lösungsanbieter mit entsprechenden Abnahmenmengen günstige Konditionen an ihre Kunden weitergeben können.

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