Datensicherungsstrategien im deutschen Mittelstand
Backup steht hoch im Kurs, vernetzter Storage kein Standard
Die gute Nachricht zuerst: 95 Prozent der Unternehmen des KMU-Segments sichern ihre Daten regelmäßig. Damit steht Backup hoch im Kurs – bei der Umsetzung gehen die Gepflogenheiten jedoch weit auseinander und reichen von der vernetzten Speicherlösung bei jedem vierten Unternehmen bis zum USB-Stick. Eine tägliche Sicherung der Daten ist nur bei knapp der Hälfte der 700 Befragten der Standard. Entgegen den Erwartungen ist bei der Entscheidung für Datenspeicher-Hardware nicht der Preis entscheidend, sondern Funktionalität und einfaches Management.
Vertreter von 700 mittelständischen Unternehmen und Behörden vergleichbarer Größe hatten zu Methoden der Datensicherung und Datenspeicherung Auskunft gegeben. Neben Art, Frequenz und Umfang der Datensicherung wurden die Teilnehmer der Studie auch zu Investitionskriterien bei der Neuanschaffung von Storage-Hardware befragt. Durchgeführt wurde die Studie von der Krefelder MB Medien GmbH im Auftrag von NetApp.
Grundsätzlich wird die aktive Datensicherung im KMU-Segment als wichtig und notwendig angesehen. 95 Prozent der Befragten sichern ihre Daten regelmäßig, in Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitern sind es 99 Prozent. Knapp 40 Prozent der Befragten dieser Gruppe nutzen als Sicherungsmedium vernetzte Datenspeicher wie NAS, FC SAN oder IP SAN am häufigsten. Auf Platz 2 und 3 folgen externe Festplatten und Bandmedien. Mit der Firmengröße sinkt die Bedeutung von Medien wie DVD/CD und USB-Stick. Mehr als ein Viertel der Befragten sichert regelmäßig ein Datenvolumen von einem Terabyte und mehr.
Der Sinn jedes Backups ist das Restore
»Backup gilt zwar als wichtig, wird aber nicht immer konsequent zu Ende gedacht, wie die Angaben zur Häufigkeit der Datensicherungen zeigen«, kommentiert Manfred Reitner, Vice President Enterprise Area bei NetApp. Die in der Studie ermittelten Sicherungsintervalle reichen vom Backup in Echtzeit mit knapp 8 Prozent über tägliches Backup bei 45,3 Prozent der Befragten bis hin zu knapp 12 Prozent, die Daten nach Bedarf sichern.
»Was hier gerne vergessen wird: Letztlich entscheidet die Häufigkeit der Sicherung mit darüber, wie groß der Datenverlust im Ernstfall ist. Das Maß ist die Zeitspanne zwischen der letzten erfolgreichen Sicherung und dem Zeitpunkt des Datenverlusts. Besonders schwerwiegend ist der Verlust bei Dateien, die noch ‚jung’ sind und seit dem letzten Backup häufig überarbeitet und verändert wurden«, ergänzt Reitner. »IT-Verantwortliche sollten daher möglichst häufig sichern, beispielsweise mit Snapshot-Technologien, um unwiderrufliche Datenverluste so gering wie möglich zu halten. Der Sinn jedes Backups ist schließlich das Restore.«
Die Verantwortlichkeit für die Datensicherung liegt insbesondere in Unternehmen mit unter 150 Mitarbeitern fast ausschließlich bei der Geschäftsführung. In dieser Gruppe spielt die einfache Handhabung eines Speichersystems eine besonders große Rolle. Als entscheidende Kriterien für Neuinvestitionen bei Storage-Hardware wurden noch vor dem Preis die Funktionalität und ein einfaches Management der Datensicherungsplattform genannt. Möglichkeiten der Finanzierung, technische Beratung, Service und Support spielen dagegen eine weniger wichtige Rolle.