„Wir streichen vRAM aus unserem Vokabular“
An Deutlichkeit ließ es der neue VMware CEO Pat Gelsinger nicht mangeln. In seiner ersten Keynote auf der VMworld erklärte er: „Vor einem Jahr haben wir ein unanständiges Wort mit vier Buchstaben namens vRAM in die Welt gesetzt. Das streichen wir jetzt aus unserem Vokabular.“ Das bedeutet die Rückkehr zum vorherigen System der Prozessorlizenzen. Gelsinger zitierte eine Umfrage unter 13.000 VMware Kunden, die zeigte, wie unpopulär die komplizierte und teure vRAM Lizenz tatsächlich war. Er betonte, in Zukunft werde die Lizenzierung sehr viel einfacher: „Es wird alles ein leichtes Modell pro CPU und pro Socket und damit leicht zu kaufen, zu installieren und zu nutzen.“ Das neue Preismodell für vSphere 5.1 beginnt bei 83 Dollar pro Prozessor. Die Einsteigervariante vSphere Essentials ist für 495 Dollar zu haben. Zur Einführung ist die Managementlösung VMware Go Pro für einen begrenzten Zeitraum kostenfrei in vSphere Essentials enthalten.
Außerdem betonte Gelsinger seine Absicht, die Zusammenarbeit mit anderen Virtualisierungsanbietern zu verbessern: „Es ist eine Multi-Cloud Welt da draußen und leider gibt es andere Infrastrukturen, die wir unterstützen müssen.“ Der gerade letzte Woche abgeschlossene Kauf von Nicira soll den Weg in die Multi Cloud Welt erleichtern. Gelsinger gab ein klares Bekenntnis zur Open Stack Community ab: „Wir bekräftigen unsere Verpflichtung zu Open Stack und Open Source.“
Neu vorgestellt wurde die VMware vCloud Suite 5.1, ein Bündel errweiterter Cloud-Infrastruktur- und Management-Produkte von VMware, eng verbunden mit deren Partner-Ökosystem. Damit geht VMware den Weg zum Software-Defined Datacenter. Die vCloud Suite integriert das VMware-Portfolio in einer einzigen Einheit für den einfacheren Einsatz von Cloud-Technologien.
Bestandteile sind VMware vSphere 5.1 als Basis der VMware vCloud Suite. Mit über 100 Verbesserungen und neuen Features ermöglicht VMware vSphere in der Version 5.1 hohe Service-Levels für alle Anwendungen, einschließlich geschäftskritischer Workloads, geringer Latenzzeiten und I/O-sensitive Anwendungen.
Die Steuerung der vCloud Suite übernimmt der vCloud Director. Er orchestriert die Bereitstellung von Services für komplette virtuelle Rechenzentren (VDCs). Ausgebaut wurde auch die Skalierbarkeit des VMware vCloud Director 5.1 um „elastische“ VDCs, die mehrere vSphere-Cluster umspannen und bis zu 30.000 VMs unterstützen können.
VMware vCloud Networking und Security verbessert Sicherheit und Netzwerkanbindung. vCloud Networking und Security ermöglicht es Kunden, logische Netzwerke einzurichten. Außerdem kann die Software den Netzwerkverkehr zwischen den Anwendungen, die der gleichen Organisation gehören, isolieren – unabhängig von physischen Netzwerk-Beschränkungen oder -Grenzen. Durch die Schaffung eines Pools von Netzkapazitäten auf jeder beliebigen Netzwerk-Hardware kann vCloud Networking und Security zehntausende von isolierten virtuellen Netzwerken unterstützen. VMware vCloud Networking und Security verbindet das VXLAN-Protokoll mit VMware vShield Edge und Applikations-Sicherheits-Services. Dadurch wird eine umfassende Lösung zur Netzwerk-Virtualisierung bereitgestellt, die virtuelles Switching und virtualisierte Layer-4-7-Services ermöglicht.
Die letzte Komponente der vCloud Suite ist der VMware vCenter Site Recovery Manager 5.1. Er unterstützt Migrationen innerhalb der Rechenzentren und hilft bei der Desaster-Vermeidung.
Als einer der Pilotkunden hat die Telekom-Tochter Autoscout 24 erste Erfahrungen mit vCloud 5.1 gemacht. Das Projekt wurde naturgemäß von T-Systems betreut. Joachim Rath, IT-Chef bei AutoScout24, berichtet: „Die Cloud Infrastruktur wird es erleichtern, Workloads zwischen private und public Clouds zu verschieben.“